Thread: German Storys
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Old 29-Sep-18, 13:08
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Pinned Down Re: German Storys

Auch wenn die Forumsprache Englisch ist und die Story von Max50 keine Nachahmer und wenig Kommentare fand, mag es doch Mitglieder geben, die hier gerne eine deutsche Geschichte lesen. Nachfolgend ein Appetithappen. Bei entsprechenden Reaktionen setze ich die Story fort.

Chantal

Wütend kaute ich auf meiner Unterlippe. Da passte ich einen Moment beim Versenden einer E-Mail nicht auf, und schon landeten meine Wrestling-Skizzen nicht im malevsfemale-Forum, sondern im Postfach des Orga-Teams für unser Straßenfest. Also bei Chantal.

Ausgerechnet bei Chantal. Der immer fröhlichen, der nettesten Frau im Viertel. Bei der, die immer half, wenn Hilfe benötigt wurde. Beim Krankenbesuch. Beim Einkauf. Bei der Frau, der nie ein böses Wort über die Lippen kam. Meine Mutter sagte immer, Chantal sei zu naiv, zu lieb, zu gutmütig für diese Welt.

Was sollte ich zu den Bildern sagen, die sie mir nun fragend unter die Nase hielt? „Die Zeichnungen haben natürlich nichts mit dem Straßenfest zu tun. Und du hast Recht, Chantal; sie zeigen einen Mann und eine Frau beim Kämpfen. Beim Ringen“, antwortete ich stockend.

„Dass du ein Ringkampf-Fan bist hätte ich nie gedacht“, entgegnete Chantal unbeschwert. „Als Mädchen habe ich auch mal gerauft und mir Ringen ab und an im Fernsehen angeschaut. Aber Situationen wie die, die du gezeichnet hast, habe ich nie gesehen.“

Ich schluckte und suchte nach den richtigen Worten. „Ich bin ein Fan vom Ringen, aber weniger im sportlichen Bereich. Was ich mag und du auf den Zeichnungen siehst nennt sich Pin-and-Submission-wrestling, und da geht es mehr um Geschlechterkampf und Dominanz. Ehrlich gesagt ist es ein Fetisch.“

Besorgt blickte ich nach meiner Beichte zu Chantal hinüber und erkannte, dass sich ihr Gesichtsausdruck nicht verändert hatte. Kein Unverständnis. Keine Spur von Geringschätzung. Natürlich nicht. Nicht bei Chantal.

"Dafür musst du dich nicht schämen; es gibt wirklich Schlimmeres, wenn ich an Vergewaltigungsphantasien und Pädophile denke. Mir haben deine Zeichnungen übrigens gut gefallen.“

„Das freut mich, überrascht mich aber auch“, gestand ich. „Mit wem hast du früher gerauft? Mit Schulkameradinnen?“

„Nein. Es gab da einen Nachbarsjungen, Kevin, nett und total ehrgeizig. Er hat mich immer zum Raufen herausgefordert. Wenn wir gekämpft haben hatte er seine guten Momente, am Ende aber jedes Mal verloren. Was ihn nicht daran hinderte, es immer wieder zu versuchen.“ Ein schwärmerischer Ausdruck trat in Chantals himmelblaue Augen. „Waren schon schöne Zeiten. Manchmal vermisse ich diese Momente, als er unter mir zappelte und ich ihn fragte, ob er aufgab. Geht das in die Richtung, die auch dich fasziniert?“ fragte sie mit naiv-unschuldigem Blick.

Chantal offenbarte eine Seite, die ich bei ihr nie vermutet hatte, und ich konnte es nicht fassen. Da schleppte ich meine Neigung eine gefühlte Ewigkeit unter dem Siegel der Geheimhaltung mit mir herum, und diese Frau sprach so selbstverständlich darüber wie über Kuchenrezepte. Aber genau das machte es mir so leicht, ihr zu antworten.

„Ich bin mir nicht sicher. Ich sehe am liebsten ausgeglichene Kämpfe von einer Frau gegen einen Mann, bei denen am Ende meistens die Frau gewinnt. Das gibt es leider selten in der Realität, wenn die Frau dem Mann körperlich nicht gerade deutlich überlegen ist. Ich vermute, du warst älter und größer als Kevin?“

„Nein“, antwortete Chantal. „im Gegenteil: Kevin war größer, schwerer und auch deutlich älter als ich. Er ging schließlich in die zehnte, ich erst in die siebte Klasse.“ Sie ließ ihren Blick über meinen Körper wandern. „Die körperlichen Voraussetzungen zwischen ihm und mir waren damals ungefähr so wie sie es heute zwischen dir und mir sind.“

„Und dennoch hast du immer gewonnen?“ fragte ich zweifelnd.

„Ihr Männer!“ versetzte Chantal. „Dauernd überschätzt ihr euch. Raufen hat viel mit Beweglichkeit und Strategie zu tun, und da sind wir Frauen oft besser. Ich glaube, dass Männer beim Clinch im heimischen Schlafzimmer gegen ihre Frauen häufig den Kürzeren ziehen. Das hängen sie nur nicht an die große Glocke.“

Ein Kribbeln stieg in mir hoch. „Das klingt jetzt aber nach weiblicher Überheblichkeit. Glaubst du, du hättest eine Chance gegen mich?"

Sie taxierte mich. " Du bist ein übergewichtiger Bürohengst. Ich bin schnell, beweglich und stärker als ich aussehe – ja, ich glaube, ich könnte dich beim Raufen besiegen.“

„Eine mutige Aussage. Ich hätte fast Lust, sie zu überprüfen“, entgegnete ich mit trockenem Mund.

In Chantals Augen blitzte Abenteuerlust. „Warum nicht? Unser kleines Gespräch hat mich neugierig gemacht; ich möchte gerne ausprobieren, ob ich das Raufen verlernt habe. Hier hinter der Hecke sieht uns keiner, der Rasen ist weich, und mein Badeanzug und deine Shorts sind gut geeignet fürs Ringen.“

Kurze Zeit später standen wir uns gegenüber.
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