Thread: German Storys
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Der Kampf um die Wrestling-Bilder, Teil 2

Marianne legte die störende Kleidung ab und wärmte sich auf, so wie sie das vor ihren Gefechten mit Joseph immer getan hatte. Ernst machte es ihr nach.

Marianne reckte ihre Hände in die Höhe und atmete tief durch. Wie sollte sie vorgehen? Sie konnte nur Full Power. Würde Ernst sich zurückhalten? Hatte er Erfahrungen im Ringen, speziell gegen Frauen? Sie wusste nicht viel über Josephs jüngeren Bruder. Er betrieb in Neuseeland erfolgreich eine Galerie und war geschieden. Sie hatte ihn keine fünf Mal bei Familienfeierlichkeiten persönlich gesehen. Über unverbindlichen Small-Talk waren sie dabei nicht herausgekommen.

Aus den Augenwinkeln spähte Marianne zu Ernst hinüber. Zumindest das Aufwärmen betrieb er mit der notwendigen Seriosität. Gut, dachte sie, er nimmt den Fight und damit auch mich Ernst; zumindest will er kein willfähriges Opfer sein. Devote Männer hasste sie wie die Pest.

Das Dehnen und Strecken entspannte Marianne, und wieder schweiften ihre Gedanken in die Vergangenheit. An dem Tag, an dem sie Joseph kennenlernte, lud sie den damals noch unbekannten und armen Künstler auf einen Kaffee zu sich ein. Sein Talent und seine Begeisterung für die Malerei waren nicht zu übersehen. Joseph schwärmte kenntnisreich und geistvoll von den Zille-Skizzen, erläuterte Details, die sie ohne seine Hilfe nie entdeckt hätte, und brachte sie zum Staunen und Lachen.

Es funkte zwischen ihnen. Schon nach wenigen Minuten legten sie ihre Hemmungen ab und spielten die Zille-Szenen nach. Joseph zeigte ihr andere Griffe und Stellungen aus den Kämpfen der Berliner Showbühnen in den 20er Jahren, Marianne revanchierte sich mit dem reichhaltigen Griffrepertoire aus ihren Schulhof-Raufereien, und plötzlich steckten sie in einem echten Match. Schon dieser erste Fight war wild und verbissen. Beide waren sie ehrgeizig, wollten einander beweisen, stärker zu sein. Das Gefecht endete in einer unvergesslichen Nacht in ihrem Doppelbett.

Vorbei. Seit Josephs Tod hatte Marianne keinen Mann mehr intim berührt. Und das fehlte ihr, bei aller Trauer. Sie war eine gesunde Frau in den besten Jahren mit natürlichen sexuellen Bedürfnissen.

„Bist du bereit?“, fragte Ernst.

„Ja. Aber wehe du lässt mich gewinnen!“, warnte Marianne, „das mag ich nicht!“

„Keine Angst“, antwortete Ernst, „du willst einen echten Fight, du bekommst ihn. Außerdem, wenn ich schon wegen den Zille-Bildern mit dir in den Clinch gehe, will ich die Dinger auch haben!“

Sie bauten sich voreinander auf. Marianne fasste Ernst an den Schultern und begann zu schieben. Sie spürte die alte Kampfeslust in sich aufflackern, die Sehnsucht nach jenen intensiven Sinneseindrücken, die ihr nur ein hartes Mixed-Wrestling-Match vermitteln konnte. Sie wollte wieder derben Schweiß schmecken und riechen, rasselnden Atem hören und die Frustration in den Augen ihres Gegners sehen, wenn sie ihn unter sich begrub. Sie wollte ihre Schenkel an männliche Rippen pressen und verzweifeltes Aufbäumen genießen. Ernst spielte mit. Er stemmte sich genauso entschlossen gegen Marianne wie sie sich gegen ihn. Gut so, dachte Marianne.

Aber nicht gut genug. Auch wenn Joseph Marianne kämpferisch selten das Wasser reichen konnte, hatte er sich doch einiges an Kenntnissen und Fähigkeiten erarbeitet. Sein Bruder Ernst verfügte nicht über derartige Veranlagungen und Erfahrungen. Unbeholfen, fast tapsig versuchte er, Mariannes Attacken auszuweichen, gelangte selbst aber niemals in die Offensive.

Ohne sich richtig verausgaben zu müssen gewann Marianne schnell die Oberhand. Zeit für den Bodenkampf, entschied sie. Mit einer geschickten Gewichtsverlagerung stieß sie Ernst aus der Balance und brachte ihn mit einem Fußfeger zum Sturz. Marianne setzte nach, warf sich auf Ernst und malträtierte ihn mit einer vollen Salve ihres Repertoires, so wie sie das auch mit Joseph getan hatte. Armhebel. Cross Pin. Bodyscissors. Ja, es machte immer noch Spaß. Und sie konnte immer noch ringen. Immer noch Männer überwältigen.

Finale folgt
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